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Monsunregen mit Überschwemmungen

 

In Indien beginnt im Juni der Monsun. Das heißt, dass die Temperaturen seit meiner Ankunft im Juli zwischen 24 und 28 Grad schwanken und man nur gelegentlich etwas Sonne durch die Wolken scheinen sieht. Da Mumbai direkt an der Küste liegt, regnet es dort während des Monsums besonders  viel. Als ich dort ankam hatte ich jedoch Glück, da es ausnahmsweise ein paar Stunden trocken blieb. Die Luft war allerdings unglaublich feucht und stickig – daran änderten auch die Ventilatoren in der Wohnung meines Hosts nichts. Bei diesem Klima ist es am besten, sich möglichst wenig zu bewegen und einfach zu entspannen. Dies gelingt mir in Deutschland meist nicht so gut wie hier.

 

In Pune kühlte es innerhalb der ersten Tagen meines Aufenthalts von 28 auf 24 Grad ab, wodurch ich nachts auch gut schlafen konnte, ohne den ziemlich verstaubten Ventilator anzustellen. Dafür hielt der Regen nun über die darauffolgenden Tage mit nur wenigen Pausen an, was dazu führte, dass ich mich in diversen Shopping Malls wiederfand, in denen ich mich mit Freund*innen verabredet hatte – etwas was ich in Deutschland selten freiwillig tue.

Glücklicherweise hat das regnerische Wetter hier keine negativen Auswirkungen auf meine Stimmung, da es trotzdem angenehm warm bleibt und man relativ schnell wieder trocknet, wenn man trotz Schirm und Regenjacke etwas nass geworden ist. Zudem wird jeder Anflug negativer Stimmungen schnell durch das superleckere indische Essen und die lieben Menschen in meiner Umgebung ausgeglichen.

 

Gut zwei Wochen nach meiner Ankunft gab es dann aufgrund des starken Regens die erste Unwetterwarnung, welche dafür sorgte, dass Schulen, sowie Universitäten vorerst geschlossen blieben. Ursache war der steigende Pegel der Talsperren, deren Staudämme nun geöffnet werden mussten und es dadurch in tiefer gelegenen Gegenden zu Überschwemmungen kam. Am Abend zuvor war ich mit Freunden im Koregaon Park gewesen und hatte den Wasserpegel des Mula-Mutha Rivers gesehen. Der Anblick des Flusses hielt viele Autofahrer dazu an, direkt auf der Brücke stehen zu bleiben, um die unerwarteten Wassermassen zu betrachten.

Im Laufe des nächsten Tages hatte das Wasser dann nach Öffnung der Staudämme auch die Brücken in Aundh und Baner überflutet, weshalb keine Fahrzeuge mehr durch Aundh (meinen Stadtteil) fahren durften. Da es einen Zustand wie diesen in Pune, laut Aussage von Locals, seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hatte und bereits mehrere Stadtteile geflutet worden waren, herrschte nun Alarmstufe rot. Ich war also erstmal vom Rest der Stadt abgeschnitten und da es rund um mein Hostel glücklicherweise trocken blieb, konnte ich die Situation nutzen, um meine Hausarbeit für mein letztes Genderseminar in Göttingen fertig zu schreiben. Just think positive!