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Indisches Essen? - no problem! :)

Bevor ich mich nach meiner langen Busfahrt nach Pune ins Bett fallen lassen konnte, brauchte ich erst einmal etwas zu essen. Leider musste ich feststellen, dass ich eine indische Handynummer benötigte, um mir mit der App zomato etwas bestellen zu können. Glücklicherweise konnte ich die Handynummer von meinem Host aus Mumbai für die Verifikation meiner Bestellung benutzen und bekam 25min nach Bestellungseingang mein Essen und Trinken in diversen Tüten – ohne eine zusätzliche Verpackung – geliefert. Nun benötigte ich erst einmal Geschirr, um mein Essen nicht aus den Tüten essen zu müssen. Auf dem Flur traf ich eine meiner neuen Mitbewohner*innen, die mir sofort einen ihrer Teller lieh. Das Essen schmeckte super! – besser als es nach dem Umfüllen aussah – und hatte für mich genau die richtige Schärfe.

Als Vegetarierin mit einer Gluten-Unverträglichkeit, bzw. Weizensensitivität, hatte ich es bisher auf vielen Reisen und in Restaurants mit europäischer Küche oft nicht leicht. Häufig muss ich in Deutschland auch erstmal mindestens einen unnötigen Kommentar einstecken, wenn ich nach einem für mich verträglichem und essbarem Gericht frage. 

Anders in Indien: Als Vegetarierin bekomme ich hier sowohl von Vegetarier*innen, als auch von Non-Vegetarier*innen* eine Menge Anerkennung. Auch, dass ich keine glutenhaltigen Produkte vertrage wurde bisher nicht an die große Glocke gehangen, sondern einfach respektiert, im Hinterkopf behalten und berücksichtigt.

 

Beim Essen bestellen muss im Moment allerdings noch jedes mal Google zur Hilfe nehmen, um mir den Inhalt des Gerichts erschließen zu können. Von der großen Auswahl an leckeren Gerichten, die ich hier habe, bin ich sogar etwas überfordert. Im Gegensatz zu vielen anderen Ausländer*innen und Tourist*innen die nach Indien kommen, ist mir das indische Essen weder zu scharf, noch zu fettig. Im Gegenteil: mein Magen verträgt die indische Küche sogar wesentlich besser als die deutsche (die ja neben diversen Fleischgerichten meist getreidehaltig ist). Die Portionen sind zudem ziemlich groß, da Essen in Indien normalerweise geteilt wird – wie vieles andere auch. Tatsächlich habe ich bisher auf keiner Reise so gut und gleichzeitig so günstig gegessen wie in Indien!

 

 

*Da der Vegetarismus tief in den hinduistischen Traditionen verankert ist und sich in Indien ca. 1/3 der Bevölkerung vegetarisch ernährt, werden Gerichte die mit Fleisch sind, als „Non-Veg“ bezeichnet. "Vegetarian" sein bedeutet hier auch keine Eier zu essen. Da ich jedoch Eier esse bin ich nun eine „Eggetarian“ . =D