Durch den Sieg der Labour Party bei den Wahlen in Großbritannien im Juli 1945 wurde die Unabhängigkeit Indiens erstmals als rechtmäßiges Ziel anerkannt.
Nach dem gescheiterten Versuch der Briten, die beiden großen Parteien Indiens mit ihren widersprüchlichen Forderungen zusammen zu bringen – tatsächlich hatten die Briten aus Angst vor einem einheitlichen Widerstand gezielt Ressentiments auf beiden Seiten gefördert – schlitterte das Land 1947 jedoch einem Bürgerkrieg entgegen. Der von der Muslimliga ausgerufene „Direct Action Day“ eskalierte in der Ermordung von Hindus in Kalkutta. Dies rief wiederum Vergeltungsmaßnahmen gegen die muslimische Bevölkerung im Land hervor
(vgl. Lonely Planet: Indien, S. 1239).
Da auch ein weiterer Versuch, die beiden Konfliktparteien zusammen zu bringen, scheiterte, ging das Land auf eine Teilung zu. Die Entscheidung einer Zwei-Staaten-Lösung brachte natürlich die Festlegung einer Trennlinie mit sich. Da jedoch nicht alle Regionen eindeutig hinduistisch oder muslimisch geprägt waren und es zudem noch Gebiete gab, in denen religiöse Minderheiten mit anderen Glaubensrichtungen dominierten, entpuppte sich die Grenzziehung beinahe als Akt der Unmöglichkeit. Da sich die beiden überwiegend muslimisch geprägten Regionen an zwei gegenüberliegenden Ecken des Landes befanden, wurde Pakistan letztendlich in eine westliche und eine östliche Hälfte (heute: Bangladesch) aufgeteilt (vgl. Lonely Planet: Indien, S. 1239).
Die durch einen Briten gezogene Grenzlinie brachte für viele Menschen, die bei der Massenwanderung über die festgesetzten Grenzen zu Flüchtlingen wurden, katastrophale Folgen mit sich. In Punjab wurden die Insassen der Züge, in denen muslimische Menschen saßen von extremistischen Hindus und Sikhs ermordet, während fliehende Sikhs und Hindus dasselbe Schicksal durch extremistische Muslime ereilte. Von den 10 Mio. Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, verloren mindestens 500 000 ihr Leben (vgl. Lonely Planet: Indien, S. 1240 f).
Den Kampf um Toleranz und ein vereintes Indien führte Gandhi fast alleine. Indem er im Namen der Angehörigen aller Glaubensvorstellungen handelte, sah er sich mit dem Hass fanatischer Hindus konfrontiert, dem er letztendlich auch zum Opfer fiel (vgl. Lonely Planet: Indien, S. 1238 f).
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